Gemeinsam im Warteraum

Menschen warten…
…in unseren Beratungsräumen, dass hoffentlich gute Zukunft entsteht, wo manches am Ende scheint. Da ist sorgenvolles Warten, dass sich ein Weg findet und die Familie aus Flüchtlingslagern nachziehen kann. Manchmal warten wir auf Klienten und sie können nicht kommen, weil das Leben auf der Straße es heute nicht möglich macht. Andere warten, auf ein Vorstellungsgespräch nach langer Arbeitslosigkeit oder ein Wohnungsangebot, um endlich wieder teilhaben zu können…

Erwartungen, die wir nicht immer erfüllen können und wo es dann gilt, gemeinsam zu hoffen und auszuhalten. Warten ist hoffnungsvoll, nicht hoffnungslos. Gemeinsam und tatkräftig auf Lichtblicke warten, das bewegt uns, nicht nur auf unserem Weg nach Weihnachten.

 

Wir haben Menschen in unserem „Wartebereich“ Soziale Dienste und Sozialkaufhaus der Diakonie“ gefragt, was sie in der Advents- und Weihnachten erwarten, was sie hoffen und aushalten, dass es noch nicht ist…

„Ich warte auf ein Zuhause, das sich warm anfühlt und bin gespannt, wie ich Weihnachten in Deutschland erlebe.“
(Obdachloser, nach 11 verschiedenen Pflegefamilien, 20)

„Ich erwarte ein befreiteres und unbeschwerteres Weihnachten und erwarte mehr Mitgefühl anderen Menschen gegenüber.“
(Zugewanderter, 47)

„Ich bin dankbar, dass wir die Wartezeit Corona gemeinsam geschafft haben und hoffe auf bessere Zeiten.“
(Beschäftigte Sozialkaufhaus, 45)

„Ich habe viele Schulden und nichts mehr. Ich warte, darauf, dass ich irgendwann mehr Geld zur Verfügung habe und dass ich meine Geschwister wieder sehen kann.“ (Klientin)
„Advent ist eine beschissene Zeit – da wird deutlich, dass man alleine ist. Ich hab das ganze Jahr niemand interessiert!“
(Klient auf Straße, 52)

„Darauf wart´ ich – feiern, ein bisschen zusammensitzen, bisschen babbele, ein bisschen fröhlich sein. Des wär´n schöne Weihnachten, trotz allem.“ (Klient, 61)
„Ich warte, ob es weitergehen kann mit meinem Arbeitsplatz bei der Diakonie. Das wäre ein Weihnachtsgeschenk! Hoffentlich fall´ ich nicht mehr ins Hartz 4 zurück.“ (Mitarbeiterin nach Arbeitslosigkeit, alleinerziehend, 36)

 

Gemeinsam mit diesen Menschen dürfen wir uns erinnern: In einer Notunterkunft in Bethlehem ist eine junge Frau guter Hoffnung, erwartet ein Kind. Vielleicht hat sie es damals geahnt, dass durch sie Gott zur Welt kommt. Es gibt Grund, zu hoffen und zu warten. Und es wird Weihnachten.

 

Weitere Infos: wolfgang.grose@diakonie-aschaffenburg.de • Tel 06021 5807523
Bildquelle: Peter Weidemann (Ampel), Dr. Paulus Decker (Stern) · pfarrbriefservice.de



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